Berlin Friedrichstraße 1961

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Stellwerker
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Berlin Friedrichstraße 1961

#1 Beitrag von Stellwerker »

Schwer, Lange Hebelbänke, dichter Fahrplan.

Erbaut nach Gleisplan aus dem Jahr 1961, Hebelbank Phantasie

Fahrplan aus dem Kursbuch von 1960

Auf Gleis 1+2 fahren die Fernzüge, auf Gleis 3+4 die S-Bahnzüge des West nach Ost, auf Gleis 5+6 die S-Bahnen von Ost nach West.

Das Stellwerk Frio ist Fahrdienstleiter für die Fernbahn und für die S-Bahn in Richtung Osten, das Stellwerk Friw ist Fahrdienstleiter für die S-Bahn in Richtung Westen sowie Wärter für die Fernbahn.

Den Bahnhof hatte man in den 50er Jahren derartig umgebaut, das alle S-Bahnzüge von Ost nach West von Bahnsteig B abfuhren, alle Züge der Gegenrichtung von Bahnsteig C.

So hatte man etwas mehr Zeit, die Züge zu kontrollieren.

Entstehung Bahnhof Friedrichstraße:

Im Jahr 1878 wurde mit dem Bau des Bahnhofs begonnen.

Umbau und Erweiterungen:

Da die Station infolge des schnell anwachsenden Verkehrs bereits vor dem Ersten Weltkrieg für den abzuwickelnden Fernverkehr zu klein war, wurde sie ab 1914 unter Betrieb stückweise abgerissen und in erweiterter Form wieder aufgebaut.
Dabei wurden die Baukonstruktionen erheblich verstärkt, und die Stadtbahn erhielt vor der Nordseite einen neuen etwas angehobenen Bahnsteig, sodass für die Fernbahn anschließend zwei Richtungsbahnsteige zur Verfügung standen.

1933 bis 1945 – NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg:

Anfang der 1930er Jahre wurde der Bahnhof wieder zur Baustelle, als der Nord-Süd-Tunnel der Berliner S-Bahn unter dem westlichen Ende der Bahnsteighallen hindurchgetrieben wurde.
Im Sommer 1945 wurde eines der Ferngleise der Berliner Stadtbahn für kurze Zeit auf russische Breitspur umgespurt: Stalin reiste hier im Zug zur Potsdamer Konferenz. Ein erster S-Bahn-Betrieb auf der Stadtbahn wurde erst wieder am 19. Oktober 1945 aufgenommen.
1945 bis 1961 – Nachkriegsjahre in der DDR
Die fortschreitende Spaltung Berlins zeigte bald auch Auswirkungen auf dem Bahnhof Friedrichstraße. 1953 wurde der Fernbahnsteig B für die Nutzung mit S-Bahnzügen hergerichtet. Damit gab es insgesamt vier S-Bahn-Gleise. So ließ sich der Reiseverkehr zwischen dem Ostsektor und dem britischen Sektor der Stadt durch die DDR-Regierung besser kontrollieren und bei Bedarf ganz sperren.
In dieser Zeit entstanden zahlreiche Beobachtungs- und Kommandotürme am Grenzbahnhof, im Februar 1951 auf Bahnsteig B und im Frühling 1955 auf Bahnsteig C. Die abrupte Spaltung Berlins am 13. August 1961 durch den Mauerbau trennte die Verbindungen des Bahnhofs Friedrichstraße in Ost-West-Richtung.

DDR-Grenzübergangsstelle:

Die oberirdische Anlage war durch eine bis zur Decke reichende, jeden Blickkontakt verhindernde Wand aus Profilglas, später aus Metallplatten zwischen den Bahnsteigen B und C geteilt.
Auf der Westseite (in der größeren, südlich gelegenen Halle) gab es zwei Bahnsteige. Bahnsteig B wurde als Endstation der West-Berliner S-Bahn-Linien nach Wannsee und Staaken genutzt.

Die Gleise endeten an Prellböcken am östlichen Bahnsteigende. Bahnsteig A diente Reisezügen als Anfangs- bzw. Endbahnhof im Transitverkehr mit der Bundesrepublik, außerdem als Haltepunkt für Züge und Kurswagen von Bahnhof Zoo zum Ostbahnhof.

Auf der Ostseite (in der kleineren, nördlich gelegenen Halle) diente der Bahnsteig C der Ost-Berliner S-Bahn als Kopfstation für die Züge Richtung Osten, von und nach Erkner, Königs Wusterhausen, Strausberg Nord, Ahrensfelde, Wartenberg und zum Flughafen Berlin-Schönefeld.
Dieser Bahnsteig war gegen Grenzdurchbrüche massiv gesichert. So waren die S-Bahn-Gleise beider Teilsysteme voneinander getrennt, das Kehrgleis 7 des Ostsystems auf der Westseite durfte nur in Ausnahmefällen und mit Genehmigung des Kommandanten der Grenzübergangsstelle benutzt werden (der Fahrzeugaustausch der S-Bahn war nur über die mit Stromschiene ausgerüsteten Ferngleise möglich), in den Ferngleisen verhinderten Gleissperren unberechtigte Fahrten in Richtung Grenze.

Nach der Wende:

Bis zum Juli 1990 wurden die S-Bahngleise am Bahnsteig C wieder für den durchgehenden Verkehr umgebaut, der bereits am 2. Juli 1990 aufgenommen werden konnte. Die zur DDR-Zeit errichteten Einbauten in die Bahnhofs- und Empfangshalle mussten genauso entfernt werden wie die zwischen beiden Bahnsteighallen eingezogene stählerne Sichtschutzwand.
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