Da du ja stellwerke.de schon durchgelesen hast, kennst du sicher diese Unterseite schon:
http://stellwerke.de/grund/seite1_3.html. Interessant sind dabei die Abschnitte um die schematischen Bilder.
Konkret wird auf dieser Seite die (Felderblock-)Bauform für zweigleisige Strecken behandelt. In Herzberg ist statt Felderblock Relaisblock eingebaut, das Prinzip ist aber zum Großteil das selbe.
Zweigleisige Strecken gibt es nach Scharzfeld und Northeim. Für diese beiden Richtungen sind die linken Blöcke im Hebelbankaufbau zuständig. Du findest dort jeweils zwei Meldelampen (eine rote und eine weiße) für das Anfangsfeld (Anf. n.Ntm/Sfd) und das Endfeld (Endf. v.Ntm/Sfd). (Unter den Lampen sind noch die Bezeichnungen der Ausfahrsignale (Anfangsfeld) bzw. des Einfahrsignals (Endfeld) angegeben.)
Neben den Meldern für das Endfeld befindet sich die Meldelampe für die Streckentastensperre. Leuchtet diese, so kann mit der Taste darunter (RbT - Rückblocktaste) das Endfeld geblockt werden - der sogenannte Rückblock. Das ist dann erlaubt, wenn der eingefahrene Zug vollständig vom Nachbarbahnhof eingefahren ist (in der Realität würde man dazu den Zugschluss erkennen müssen) und das Einfahrsignal auf Halt steht.
Die Streckentastensperre wird durch eine Isolierte Schiene ausgelöst, die der Zug beim Einfahren in den Bahnhof überfährt. Diese ist nur aktiv geschaltet, wenn das Einfahrsignal auf Fahrt steht. Soll ein Zug nun ohne Signalbedienung einfahren (z. B. wegen einer Störung), so kann vor der Einfahrt der Anschalter bedient werden. Dieser schaltet die Isolierte Schiene aktiv, sodass die Streckentastensperre nach Zugüberfahrt auslöst und ein Rückblocken möglich ist. Der Anschalter wird mit der Anschalttaste (AsT, rechts neben dem Melder der Streckentastensperre) bedient. Bei Bedienung der Taste zählt das darunterliegende Zählwerk. Daneben befindet sich noch eine Meldelampe, die leuchtet, wenn der Anschalter aktiv ist, sowie die Anschalterlöschtaste (AslT), mit der man den Anschalter wieder zurückstellen kann, wenn man ihn fälschlicherweise bedient hat.
Neben dem Anfangsfeld befindet sich der Melder der blauen Tastensperre. Diese macht das Vorblocken von einer ausfahrenden Zugfahrt abhängig. Blinkt der Melder, so kann mit der jeweiligen Vorblocktaste (VbT) das Anfangsfeld geblockt werden - der sogenannte Vorblock. Vorblocken sollte man, wenn ein Zug Richtung Nachbar ausgefahren ist und das Ausfahrsignal wieder auf Halt steht.
Ganz am Rand ist dann noch die Meldelampe der Streckenwiederholungssperre - diese verhindert, dass auf eine Strecke mehrmals ein Ausfahrsignal auf Fahrt gestellt werden kann, ohne dass zwischendurch vorgeblockt wurde.
Im 2. Block von links befindet sich dann noch der Streckenblock für die eingleisige Strecke von und nach Osterode. Der Streckenblock auf der eingleisigen Strecke funktioniert fast gleich wie auf einer zweigleisigen Strecke. Es gibt nur noch ein zusätzliches Blockfeld, das Erlaubnisfeld. Die Meldelampen für das Erlaubnisfeld befinden sich ganz rechts im Block. Ist das Erlaubnisfeld rot, hat der Nachbar die Erlaubnis und kann Züge in Richtung Herzberg ablassen. Die Ausfahrsignale sind dann gesperrt. Bietet man über den Fernsprecher einen Zug nach Herzberg an, so gibt Herzberg die Erlaubnis ab und das Erlaubnisfeld wird weiß. Wenn das Erlaubnisfeld sowie das Anfangsfeld weiß ist und die Streckenwiederholungssperre in Grundstellung, dann kann man die Erlaubnis durch Drücken auf die Erlaubnisabgabetaste (EaT) abgeben. Dann werden die Ausfahrsignale wieder gesperrt und der Nachbar kann wieder einen Zug abfahren lassen.
Für den Bahnhofsbereich selber gibt es keinen Streckenblock.
So, das ist jetzt ganz schön viel Text geworden, ich hoffe das schreckt nicht zu sehr ab
Bei Fragen ruhig nochmal nachfragen.
Viele Grüße,
Hl13